RebellComedy-der Silberstreif am Horizont

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Es hat sich bewahrheitet! Sie sind es! Sie sind lustige deutsche Comedians! Meine Meinung über das Brachland namens „Comedy-Landschaft, deutsche“ habe ich ja bereits in der Ankündigung zur Veranstaltung kundgetan. Es wurde jedoch auch von wenigen qualitativ hochwertigen Ausnahmen gesprochen. Nun, die Liste dieses illustren (Mini-)Kreises muss nun um einen Namen erweitert werden: RebellComedy!

Es war für mich die zweite Gelegenheit, mich von dem können der RebellComedy-Protagonisten zu überzeugen. Überzeugt haben sie. Auf ganzer Linie. Nicht nur mich. Mit vollem Körpereinsatz. Bevor das Ganze hier jedoch zu einer uneingeschränkten Lobeshymne auf die Jungs mutiert, gleich im Vorfeld die einzige Kritik: Das Musikprogramm zur Halbzeit war bei beiden Shows, gelinde gesagt, eher mäßig. Beim ersten Mal in der Malzfabrik war es eine Band, die man eher auf brandenburgischen Kleinstadtfesten vermuten würde (da könnte auch der mitgebrachte R´n`b-Sänger Nichts rausreißen…was er evtl. auch so nicht hätte tun können). Dieses Mal in der ufa-Fabrik war es Schmalzmucke vom Feinsten. Fanden höchstens die Mädchen (wohlgemerkt: Mädchen, nicht Frauen!) aufregend. Wenn überhaupt. Die Männerfraktion schien durchweg abgeturnt. Da hat der spontane Rapauftritt von Khalid und Banaissa wesentlich(!) besser funktioniert. Und das, obwohl ich grade hier eigentlich mit leichten, stoßhaften Wallungen von Fremdscham gerechnet hätte.

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Doch das Musikprogramm ist ja nur Beiwerk bei diesem vielseitigen Feuerwerk der guten Laune… Klischeehafte Formulierung für eine klischeefreie Show. Manchmal hatte man kurz Sorge, dass es doch in einfallslose Stereotypen-Comedy abdriftet. Vor allem beim ersten Auftritt des Hosts Khalid. Doch immer wieder wurde rechtzeitig die Reißleine gezogen und der Niveau-Pfad so glücklicherweise nie verlassen. Im Gegenteil: es ließ sich hinsichtlich humoristischer Qualität deutlich eine steigende Tendenz erkennen. Sie mögen Jung sein, doch sie sind Profis! Eventuell sehe ich sie auch als Profis, eben weil sie jung sind. Generationshumor. Who knows. Who cares. Speziell Ususmango, einem der RebellComedy-Gründer, und Özcan Cosar sind meine persönlichen Favoriten und agieren auf wirklich hohem Niveau. Salopper ausgedrückt: ich hab mich totgelacht… Den ganzen Abend lang… Das muss man erstmal schaffen!

Der Erfolg des Projekts liegt, neben der jeweiligen Begabung des Einzelnen, wohl in der Mischung. Die humoristischen Stile sind äußerst verschieden. So kann man realistisch davon ausgehen, dass im Laufe des Programms jeder auf seine Kosten kommt. Dank des Musikprogramms sogar die Mädchen. Man hat den aufgedrehten Gestikulierer, den coolen Alltagsbeobachter, den Reminiszierenden, den Trockenen, den Perversen, den Draufgänger, den Sarkastischen…und dazwischen die eine oder andere Schnittfläche. Besser mag immer möglich sein. Aber nicht in Deutschland. Zumindest jetzt noch nicht. Im Idealfall ist RebellComedy nicht einfach nur extrem lustig, sondern eine Art Pionier in der Reformation der hiesigen Comedy-Landschaft…

Infos, Videos und Tickets findet ihr hier

(YB)

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