Ich habs ja letztens schon gesagt und ich muss es hier wieder sagen: ich bin raus aus deutschem Rap! Das ist irgendwie alles gleich- gute Beats, dummbeutel Texte. Natürlich gibt es da draußen auch noch jede Menge guten Stuff, aber mir fehlt einfach der Elan, ihn aus diesem Riesenheuhaufen zu fischen, Stattdessen halte ich mich an das, über was man so stolpert. Is halt meist frustrierend. Einer jedoch kreuzte in letzter Zeit des Öfteren meine musikalischen Wege und überraschte mich immer wieder positiv: die Rede ist von Said. Rap ist seine Sprache. Hoodrich ist sein Label. Berlin ist seine Stadt.
Da man in Berlin über wenige Ecken ja so ziemlich jeden kennt, weiß ich also auch durch meinen Mikrokosmos, dass Said schon seit einer Weile Musik macht. Lief damals sogar auf VIVA. „Kugeln kennen keine Rücksicht“ mit/von Kalusha war das. 2001 war das. Geprägt von Gastauftritten auf Tracks anderer Rapper, kam über Aggro das Album “Alles oder nichts” von Jom und Said auf den Markt. Das war dann schon 2007. Von da an werden die Abstände deutlich kürzer: 2010 kam „Jib ihm“ mit Mosh36. 2011 dann finally das erste Soloalbum über Hoodrich: „Said“! Wie genau die Verbindung zu Wolfpack Entertainment ist, versteh ich bisher noch nicht ganz. Auf jeden Fall werden über Hoodrich auch ansehnliche Klamotten vertrieben. Merchandise quasi. Der “Du Bist kein Berliner“-Hoody dürfte einigen von berlins Straßen bekannt vorkommen. Das ist ja aber auch nur die Wirtschaft im Hintergrund, hier steht ja die Musik im Vordergrund. Die wurde auch fleißig nachgelegt. Ein paar Monate später kam schon der erste Label-Sampler mit allen Mitgliedern wie Jom, Elle, Ufo361, Kalusha und eben Said. 2012 dann Bellini Boyz mit Ufo361 und KD-Supier. 2013 erschien sein zweites Soloalbum “Zum Leben verurteilt” und bereits 2014, quasi jetzt, kommt das dritte: „Hoodrich“. Volle Fahrt voraus!
Was ich auch aus meinem Mikrokosmos weiß, ist Said keine Kunstfigur, wie manch andere Rapper, der eben nur ein Image vertritt. Authentizität nennt sich das. Er selbst sagt ja in Interviews auch offen, dass so manches Ereignis, die ihm wiederum durch seinen Mikrokosmos widerfuhren, in Sachen Karrierebildung hart zurückwarf. Ich mag seine Herangehensweise an die Themen seiner Tracks. Die sind nicht unbedingt immer verschieden von denen anderer Rapper, doch speziell die Wortwahl und wie diese arrangiert sind erzeugt den Eindruck, dass da eben keine Flachzange steht, die mal kurz versucht einen aus Klug und Deep zu machen. Ich freu mich drauf, ihn Live zu erleben. Wenn ich da genauso positiv überrascht bin, wie vorher, bin ich offiziell Fan!
mehr Infos zu Konzert, Tickets und Said selbst findet ihr hier. Infos zum Label und den Klamotten hier
(YB)