von Roman Libbertz
Sommerferien, die letzten meiner Schulzeit. Jessica, Daniel, Michael und ich, alle achtzehn, ein Umstand, der uns das Fahren von Automobilen ermöglichte. Nicht irgendeinen Wagen, einen Golf, natürlich, genau 1998. In der Nacht vor unserem Aufbruch übernachteten wir bei uns zu Hause, selbstverständlich in getrennten Zimmern. Sie, Jessica, die von einer Photographiekarriere träumte, er, Daniel, der sich dem Wirtschaftswesen, allein durch die Einstecktücher für jeden sichtbar, zu verschreiben gedachte, er, Michael, mit der Brille, mein bester Freund, der über Gott und die Welt Bescheid wusste, die Schule aus dem Ärmel schüttelte, aber meiner Meinung nach von der Außenwelt nicht ausreichend anerkannt wurde und ich, ich. Eine Nacht gemeinsam in meinem Elternhaus, dass im Grunde kein Haus war, jedoch über genügend Zimmer verfügte, um derart tituliert zu werden. Die funkelnden, erwartungsfrohen Augen, die Gemeinschaftskasse mit 2000 Mark, die Holztreppen, sowie die Bodendielen musizierten auf ihre Art als wir zu Bett gingen und die Nacht legte einen kühlen Umhang über die Stadt, das Land und unsere Träume. (mehr…)