Amir Mohamed el Khalifa aka Oddisee ist Rapper. Viele würden mit einem solchen Namen wahrscheinlich viel assoziieren, Rapper käme dort sicher eher an hinterer Stelle. Aber das soll uns hier nicht weiter beschäftigen.
Im Allgemeinen kann man ja zwischen zwei Genres des Rap unterscheiden: Gangsta- und Conscious-Rap. Oddisee gehört zu Letzteren. Ganz in Tradition seiner Vorbilder, wie beispielsweise A Tribe called Quest, gehen seine Lyrics über das typische Pussy-Money-Weed-Gerede hinaus. “Diese Rapper sprachen nicht über Drogen und Mord, ich kann mich mit deren Texten besser identifizieren“. Dies mag auch seiner Herkunft geschuldet sein. Geboren in Washington DC ist er bekannt für gesellschaftskritische Texte. “Ich rappe nicht übers Rappen. Ich komme aus DC. Wir sind sehr politisch , Politik liegt uns im Blut.”. Erste Kontakte zur Musik bekommt Oddisee durch seine Eltern. Sein sudanesischer Vater und seine afroamerikanischen Mutter legten die Basis für seinen souligen Stil. Der HipHop Einfluss folgte aus dem Kontakt zu seinen Cousins. Trotz seiner ausgefeilten Texte, begann er sein Schaffen jedoch als Beat-Produzent. Die Mischung musste noch ein paar Jahre reifen und Voila, da war er fertig: Beatproduzent und Rapper Oddisee.
Auch, wenn er dem Mainstream eher weniger ein Begriff ist, untätig war Oddisee sicherlich nicht. 2002 erreicht er erstmals als Producer eine breitere Masse mit dem Track “Music Lounge” auf Jazzy Jeffs Album “Magnificent”. 2006 veröffentlicht er seine erste EP “Foot In The Door”. Der Name ist passend. Den Fuß nahm er nie wieder aus der Tür heraus, nein, der trat sogar ein. Zwei Jahre später gelingt ihm ein Deal mit der Mello Music Group, bei der er diverse Platten released. Oddisee’s Odd Spring Mixtape gehörte 2010 zur Liste der von der Washington Post gekürten „Best Local Hip-Hop mixtapes“. Bei der Mello Music Group wurde aus dem Produzenten auch noch der Rapper. Passenderweise gründet er in dieser Zeit eine Rap-Combo namens Diamond District. 2012 erscheint Oddisees erstes Studioalbum “People Hear What They See”. Die Resonanz auf das Album wird in Form einer Auszeichnungen deutlich, so wurde es von iTunes UK zum “Rap/HipHop Album Of The Year” gekürt.
Nun ist er auf großer Tour und macht halt in diversen deutschen Städten. Anscheinend ist es um unseren Musikgeschmack doch garnicht so schlecht bestellt, wie einem ein Blick auf unsere gekürten musikalischen Ikonen suggeriert. Sein treibender Stil, sowohl in Rap, wie in Beat, ist auch genau das richtige derzeit. Wetter wird kalt und dunkel, akuter Lichtmangel, da braucht man schon etwas, dass einen Antreibt.
18.11., Oddisee, Lido
alle Infos zu Konzert und Tickets findet ihr hier
(YB)