FOALS – Live mit ohne Schwierigkeiten (Rezension)

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Es gibt bei Live-Mitschnitten – egal, wie groß das Budget, egal wie groß die Band ist – exakt zwei Schwierigkeiten. 1.: Die Magie einer Band muss aus dem Studio auf die Bühne transportiert werden. Hier scheitern viele Künstler, denn was “im Mix gefixt” werden kann, lässt einen auf der Bühne sehr nackt dastehen. Die wirklich Großen schaffen es, aus dem Moment des Versagens einen magischen zu machen und es hinterher mit einem lässigen “Das ist halt Rock´n´Roll” wegzulächeln. Alle anderen verziehen sich geprügelt wieder an die Knöpfe und reparieren, was noch zu reparieren ist. 2.: Irgendwie muss die Magie wieder aus der Halle zurück in die Konserve gepackt werden. Klappt beides, hat man ein Live-Dokument, das die Künstler größer macht, als sie selbst zu sein glauben.

FOALS haben mit “Live at the Royal Albert Hall” den entfesselten Geist jener innerhalb von 15 Minuten ausverkauften, nicht nur von den Fans sondern auch der eher konservativen Kritik euphorisch aufgenommenen Show eingefangen und zurück in die Konservenbüchse der Pandora gesteckt. Wer sie nun zuhause wieder öffnet, wird überrannt werden von dem, was ihr alles entfleucht. Aufgedrehte Musiker, Fußballstimmung in der altehrwürdigen Konzertarena und vor allem: tolle Songs, die das britische Quintett live in eine neue Liga katapultiert. Die “Times” sprach vom “Gig des Jahres”, in der Halle sammeln sie vielleicht jetzt noch Menschen ein, die entrückten Blickes und dauerwippenden Fußes die Hits der gar nicht so verkopften, dafür ungeheuer verspielten Indiepopper nacherleben. Dabei kann man die Show doch bequem zuhause nochmal fühlbar machen, denn FOALS haben alle Schwierigkeiten einer DVD-Produktion gemeistert und sich sogar jene magischen Momente der Schwäche und Unzulänglichkeit gegönnt, an denen die einen scheitern und die anderen wachsen. “Live at the Royal Albert Hall” ist ein Dokument des “Einfach gehen lassen”, voller spontaner Energie und gleichzeitiger eleganter Erhabenheit einer Band, die sich und ihre Songs erst selbst dekonstruiert, um sich hinterher und vor aller Augen wieder neu zusammen zu setzen. Klingt mathematisch, ist aber wunderbar lebendig.

FOALS – Live at the Royal Albert Hall (Warner) – 25.10.2013

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