Archive for Februar, 2014

“Geradeaus im Kreis” – Lesung mit Boris Guschlbauer

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Wenn unser Reiseredakteur Boris Guschlbauer die Menschen unter dem so harmlos daher kommenden Label “Lesung” zu sich lockt, ist das eigentlich unseriöses Understatement. Denn der Weitgereiste liest nicht, er performt. Mit Stimme, Geschichten, Körper und diversen Hilfsmitteln. Mal mit, mal ohne Klamotten. Die Stuttgarter Zeitung schrieb einst über den stolzesten Sohn des gesamten Bundeslandes: “…Der Schriftsteller, Typ Waldschrat mit Hipstereinschlag performte seine Texte in einer schrägen Art und Weise, die am besten unter dem Stichwort Vortrag auf LSD beschrieben werden kann…” Entsprechend vorgebildet wird der Redakteur sicher dann auch Samstag in Stuttgart wieder dabei sein, wenn Boris Guschlbauer in den Jugendclub Rohr in der Alten Schule (Egelhaafstr.1) lädt. Unter dem Motto “Geradeaus im Kreis” performt er wieder Texte aus aller und seiner Welt und verspricht: “Für Unentschlossene: Es wird NICHT jugendfrei, der Eintritt ist frei und es wird ein Einhorn-Chor geben!” Alles klar? Dann nix wie hin. Los geht´s um 20 Uhr!

Geklärt, wer fährt?

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Geklärt, wer fährt? Nein? Dann wird es höchste Zeit: Jedes Jahr ereignen sich 40.000, bei denen Alkohol mit am Lenkrad saß, viele davon mit tödlichem Ausgang. Beim weltweit größten Bierproduzenten Anheuser Busch-InBev steht die Frage “Geklärt, wer fährt?” im Mittelpunkt ihrer gleichnamigen Botschafterkampagne. Das Ziel: 0,0 Promille für den, der die Posse wieder heim kutschiert.

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Das Spannende: Statt die Zielgruppe mit einer weiteren “Don´t drink and drive”-Großplakatierung zu langweilen, setzt der Konzern lieber auf Aufklärung durch die authentischsten Testimonials, die eine Botschaft haben kann: Anstatt von oben herab zu belehren, werden die besonders anfälligen und gefährdeten 18 bis 25 Jahre alten Feierwütigen in Workshops von Gleichaltrigen über die Gefahren aufgeklärt. Botschafter mit dem gleichen Horizont, der gleichen Sprache, den gleichen Erfahrungen – näher dran, glaubwürdiger und effektiver kann keine Kampagne sein. Und die Aktion kommt an: Startete das Programm 2010 noch mit 20 jungen Botschaftern, sind seit 2011 jeweils 100 von ihnen im Einsatz, um “Geklärt, wer fährt?” fest in die Vorbereitungen für einen gelungenen, ausgelassenen Abend zu integrieren.

2014 wird die Botschafter-Kampagne nun noch einmal auf ein neues Level gehoben: Unter den zehn Botschaftern mit den meisten Workshops wird ein BMW 1er verlost, dazu werden die Ehrenamtler mit der besonderen Mission für ihr Engagement und erreichte Zwischenziele mit “Money Can´t Buy”-Prämien belohnt: Tickets für ausverkaufte Events, Meet & Greets mit Künstlern, VIP-Eventtrips und Einkaufsgutscheine. Um noch mehr verantwortungsvollen jungen Menschen das Mitmachen zu erleichtern, wurde inzwischen die Webseite www.geklaert-wer-faehrt.de an den Start gebracht – und anUser-Bedürfnisse und Surfgewohnheiten angepasst. Wer dabei sein will, findet hier alle Infos zu “Geklärt, wer fährt” – und kann sich schlau machen, wie er sich als Botschafter für 0,0 Promille bewerben kann. Der Erfolg der Aktion ist gewaltig: Nach 8 Wochen mehr als 1 Million Zugriffe und sage und schreibe 3.000 Bewerbungen. Und es werden immer mehr… Dabei sein ist wirklich alles.

Siro-A…A technodelic visual show

Siro-A sind wieder da. 2012 gaben sie in Deutschland ihr erfolgreiches Debut, nun kommen sie wieder, um diesen Triumphzug weiterzuführen. Den oft angestrebten Vergleich mit der BlueMan Group lehne ich ab. Dafür ist Siro-A im Ganzen einfach zu anders. Aber es stimmt: gewisse Einzelelemente der Show, die ich hier unter Garantie nicht anstrebe zu verraten, haben Ähnlichkeit mit den anfänglichen Einlagen der BlueManGroup bevor sie, wie es die „Welt“ 2012 so treffend formulierte, zum „Entertainment-Konzern degenerierte“. (mehr…)

Phrasenmäher

Kein Casting, kein Dieter Bohlen, einfach nur Familie und Freundschaft. So könnte man den Start des Projektes Phrasenmäher treffend beschreiben. Angefangen hat alles in Hamburg im Jahr 2003 mit einer von höchstwahrscheinlichen unzähligen Freizeitbands, bestehend aus einem Bruderpaar (Jannis und Lenne Kaffka)  und einem Schulfreund (Tom Tomtom). Gängige Kombination. Deshalb passierte wohl auch die ersten 4 Jahre nicht allzuviel, bis es zum ersten Demotape kam. Mittlerweile gab es zwar eine Umbesetzung, aber auch Konzerte und Festivalauftritte neben Musiker-Kollegen wie Milow, Ich+ Ich, Fantastischen Vier und Söhne Mannheims. Nebenbei wurde noch eine Tour-DVD erstellt und ein Plattenvertrag bei Sony Music. Die Statistik kann sich durchaus sehen lassen. Erst recht,wenn es um Musik geht, die sich Genremäßig nur schwer einordnen lässt.  Rock, Pop, Folk, Jazz, Elektro oder A-Capella – alles ist möglich. Ein bißchen wie die Prinzen, nur eben doch ganz anders. Da sich Pop aber Elementen so ziemlich jeden Genres bedienen darf, würde ich mich ja glatt auf Gute-Laune-Pop-mit-Humor-und-Qualität festlegen wollen. »Was wir nicht können, ist Coolness.«, sagen Phrasenmäher. Kommt wohl immer drauf an, welche Indikatoren man für Coolness hat. Humor ist einer Meiner. Demnach können sie schon cool, eindrucksvoll demonstriert an vielsagenden Songnamen wie „im Sog der Breitnis“, „König Gewöhnlich“ und „Sympathie ist der Teufel“. (mehr…)

Swan Lake Reloaded – Tchaikovsky Meets Streetdance

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Spätestens seitdem sich Natalie Portman 2010 zunehmend angeschlagen durch “Black Swan” stöckelte, ist der klassische “Schwanensee”-Stoff präsenter denn je in seiner inzwischen immerhin beinahe 140-jährigen Geschichte. Die Musik, die Dramatik, Gefühle, die Schönheit – kein Wunder, dass dieses Meisterwerk Jahr für Jahr zu den meistgespielten Stücken an den großen Häusern der Welt gehört. Kein großer Regisseur oder Choreograph, der sich Tchaikovsky verschließen könnte. Fredryk Rydmans, gefeierter Regisseur und Choreograph hat sich dem Stoff auch angenommen. Auf seine Art. Und hat das Stück seiner Schönheit beraubt – aber nur der Äußeren. Die Protagonisten sind Prostituierte und Zuhälter, Drogen haben den Schwänen das Wasser bis zum Hals getrieben. Es ist trist, die Schönheit ist weg – dafür schenkt Rydmans seinem “Swan Lake Reloaded” pure Dynamik und prickelnde Spontanität. Denn er überführt den klassischen Stoff nicht nur – nunja – ästhetisch-dramaturgisch in ein graues Jetzt, sondern hebt den grauen Schleier wieder durch spektakuläre Streetdanceakrobatik.

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Die Kunstform als dramaturgisches Mittel, wenn die Schwäne sich ihren Weg wieder zurück ins Leben gegeneinander erkämpfen, ertanzen und erträumen. “Swan Lake Reloaded” ist keine Verneigung vor dem Klassiker, es transportiert das Stück auch nicht in unsere Zeit. Das wäre zu plump. Es ist die Fortsetzung der ewigen Auseinandersetzung zwischen dem schwarzen und dem weißen Schwan mit neuen Mitteln. Tanzen ist so viel mehr als nur eine Darstellungsform. “Swan Lake Reloaded” nutzt die körperliche Kraft des Streetdance, um der Geschichte eine neue Erzählebene zu schenken. Wer sich mitreissen lassen möchte von Geschichte, Ensemble und Inszenierung, hat dazu zu diesen Terminen Gelegenheit:

Swan Lake Reloaded – Tchaikovsky Meets Streetdance

11.02. – 16.02.2014 Frankfurt/Main, Jahrhunderthalle
18.02. – 23.02.2014 Wien, Museumsquartier
25.02. – 02.03.2014 Berlin, Admiralspalast
01.08. – 10.08.2014 München, Prinzregententheater
12.08. – 17.08.2014 Linz, Musiktheater

Zum 450. Geburtstag von William Shakespeare: Rasta Thomas‘ Romeo And Juliet

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Rock meets Ballet muss nicht immer spannend sein. Im Gegenteil, inzwischen ist das einstmals grenzendurchbrechende Konzept von beinahe jedem Ensemble irgendwie mal angefasst worden und zum Standard verkommen. Kaum ein Haus mit Tanzsparte, das nicht mit irgendeiner beliebigen Inszenierung junges Publikum in die leerer werdenden Säle locken will. Wer sich immer noch von der Energie fesseln lassen möchte, die entsteht, wenn klassischer Tanz und moderne, phonstarke Stromgitarren aufeinander losgelassen werden, muss sich auf die ganz besonderen Könner verlassen, die mit phantastischen Ensembles durch die Republik und die Welt ziehen. In Berlin gibt es dazu Anfang März wieder Gelegenheit: Choreografin Adrienne Canterna inszeniert zusammen mit ihrem Partner Rasta Thomas Shakespeares ROME AND JULIET als rasante Abfolge klassischer Szenen im modernen Gewand. Der Stoff ist bekannt, die Umsetzung so atemberaubend wie respektvoll. Vivaldi trifft auf The Police, Lady Gaga oder David Guetta. Zusammen mit ihrem Ensemble ist den Größen des Genres ein wunderbares Geburtstagsgeschenk für den großen Dichter gelungen: Zum 450. Geburtstag Shakespeares größtes Werk in seiner klassischen Schönheit in ein Jetzt voller Möglichkeiten und prickelnde Dynamik neugeboren. Das Standardwerk als Plattform für echte Innovationen – für Freunde des klassischen Tanztheaters ebenso erfreulich, wie für junge Menschen auf der Suche nach den großen Stoffen.

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An diesen Terminen gastiert “RASTA THOMA’ ROMEO AND JULIET” in Deutschland:

18.02. – 23.02.2014 Bremen Musical Theater Bremen
25.02. – 02.03.2014 Stuttgart Theaterhaus
04.03. – 09.03.2014 Berlin Admiralspalast
11.03. – 16.03.2014 Wien Museumsquartier
18.03. – 23.03.2014 Hamburg Kampnagel
26.03. – 06.04.2014 Düsseldorf Capitol Theater

 

Schoolboy q…the black hippy

SCHOOLBOYQ plakatLange, lange Zeit habe ich mich nicht mehr mit HipHop-Neuerscheinungen beschäftigt. Der Grund dafür relativ simpel: ab einem gewissen Alter findet man seltsamerweise alles von früher nahezu uneingeschränkt cool und alles Neue für den Arsch. Musikalisch natürlich. Der Durchbruch erfolgte vor ca. 3 Jahren. Ich stolperte über junge Künstler wie Asap Rocky und Joey Badass. Das war fast schon erlösend. Die ließen mich wieder hoffen! Also hatte man wieder Elan, sich doch einmal mit dieser Nu Skool Strömung zu befassen. Im Zuge dessen kreuzte dann der gute Quincy aka Schoolboy Q meinen Weg. Seitdem bin ich Fan….und nicht nur ich, nein, ich habe diverse Leute infiziert…manche waren es sogar bereits. Alle hofften auf ein Berlin-Konzert. Nun haben wir den Salat! Allerdings nicht nur wir: das Jungtalent geht auf Tour.

Dinge, die ich bisher nicht wußte: Schoolboy Q ist in Deutschland geboren. Schoolboy Q kann Football spielen.

Dinge, die ich schon wußte: Schoolboy Q steht unter Top Dawg Entertainment und Interscope Records unter Vertrag. Schoolboy ist, neben anderen fähigen Rappern wie Ab-Soul und Kendrick Lamar, Mitglied der Black Hippies. (mehr…)

Martin Gallop

Es ist schon seltsam. Man denkt immer, man sei musikalisch relativ bewandert und besitzt ein solides Archiv an relevanten Interpreten und Genres, doch immer wieder stellt man fest: man kennt sie eben doch nicht alle! Denn irgendwo aus einer nicht geahnten Versenkung taucht ein Name auf, erscheint einem vollends neu und doch muss man feststellen: unbeschriebene Blätter sehen anders aus. So nun auch im Falle Martin Gallops geschehen.

Witzigerweise müssten Leute wie ich ihm am sympathischsten sein- ich weiß nichts über ihn, aber mag seine Musik auf Anhieb. Ihm wäre es nämlich am liebsten, wenn man ihn nicht mit großen Namen vergleicht und Lobeshymnen schreibt, sondern einfach schriebe “Martin Gallop hat ein tolles Album gemacht. Alles was ihr wissen müsst steckt in den Songs.“ Kein Zufall, dass sein 2013 erschienenes Album den Titel “Most beautiful Songs” trägt!? (mehr…)

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