Schön wie tragisch sind sie, die Momente, in denen einem bewusst wird, dass man sich nicht mehr erinnern kann, wie bestimmte Ereignisse/Dinge/Personen es geschafft haben, den eigenen Mikrokosmos zu entern und zu erobern. Schön, weil es man ja offensichtlich bereichert wurde. Tragisch, weil man diesen denkwürdigen Augenblick besser hätte abspeichern sollen.
Seis drum, da ist es nun. In diesem Fall ein musikalisches Kleinod namens Bonobo. Bonobo ist aber kein wundersamerweise extrem musikalischer Primat. Es handelt sich um den englischen Musiker Simon Green. 2000 released er sein erstes Album “Animal Magic”. Zu diesem Zeitpunkt konnte er jedoch schon Remixen von Elektrogrößen wie Amon Tobin und Mr.Scruff aufweisen. Nachdem sein Debut einschlug wie eine Bombe, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Labels, diesmal in Form von Ninja Tune, um den damals noch relativ jungen Produzenten rissen.
Ich bin ja leider nicht so gut im einordnen in Genres. Elektro?! Easy Listening?! Irgendwie sowas in die Richtung. Fakt ist, Bonobos Musik erzeugt Reaktionen, mit denen man nahezu 100%ig kalkulieren kann. Die gängiste ist Folgende: „Was ist denn das für üüüüüüberchillige Mucke???“
Ja…und so ist es auch. Er selbst steht zwar nicht so drauf, in die Chill-Out-Ecke gedrängt zu werden, aber jemand, der schonmal ein komplettes Album von ihm durchgehört hat, würde dies auch nie tun. Je nach Stimmung wirkt es. Aber es wirkt. Mal chilliger, mal trippiger. Aber niemals, denn das assoziiere ich eigentlich mit dem Wort „Chill-Out“, driftet er in nichtssagende Fahrstuhl-Musik ab. Bonobos Musik passt fast immer. Und Überall. Also auch im Club. Also auch in die Columbiahalle. Da beehrt er uns nämlich im Zuge seiner North Borders Tour am 15.3. Mit Live Band!! Noch mehr gute Nachrichten und ich klopf auf dem Boden rum, werf Laub in die Luft und klopf mir auf die Brust…
Bonobo
15.3., C-Halle, Einlass 19Uhr, Beginn 20Uhr
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