Tatort: Münchner Theater

Zwei Häuser an Stand und Rang entzweit deslängeren,
besonders während der Regentschaft des Dieter Dorn,
doch nun soll mit einem Male alles anders,
nichts mehr mit der alten Werk und Regeltreu sein,
und neue Wege gehen’s,
inszeniern’s sogar beim Anderen.
Wann gab’s das je?
Das ist das Residenztheater unter Martin Kusej,
das sind die Kammerspiele unter Johan Simons!
Zwei Häuser in einer Strasse,
beide gleich an Rand und Stand,
wie schön,
und endlich.

Was ihr wollt
Amélie Niermeyer inszenierte Shakespeares „Was ihr wollt“ im Residenztheater so leicht, so lustig und so erfrischend anders, dass man regelrecht traurig ist, wenn der Vorhang fällt. Auch das Bühnenbild steht dieser hervorragenden Aufführung in keiner Weise nach. Toll!

Eurydice: Noir Desir
Bernhard Mikeska mixt die Tragödie von Orpheus und Eurydike mit dem sich vor zehn Jahren ereigneten Mord an Marie Trintigant. Einer nach dem Anderen wird man durch das Stück geschickt. Jeweils alleine treffen die Schauspieler mit ungeheurer Wucht auf den Zuschauer und unweigerlich wird man selbst zum Teil des Stücks. Ein  interessantes Experiment.

Gasoline Bill
Wer jemals in einem Stück von Rene Pollesch war, weiss was da auf einen zukommt. Auch bei “Gasoline Bill” verhält es sich ähnlich. Sätze im Schnellfeuer nur gebrochen von Wiederholungen fügen sich zu einem großen Ganzen. So muss Theater sein. Das macht Spass. Besonders hervorzuheben, wie immer, Sandra Hüller.

Orpheus steigt ab
Sebastian Nübling inszeniert das als “Mann in der Schlangenhaut” verfilmte Stück von Tennesee Williams in den Münchner Kammerspielen mit viel Gefühl und dem nötigen Tiefgang. Kein Kitsch, viel Williams und großer Beifall.

Roman Libbertz
 
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