Hipster…sie sind scheinbar überall, scheinbar ist nahezu jeder in Berlin einer, scheinbar mag sie aber keiner. Ziemlich paradoxe Kombination von Fakten. Ich habe bis heute noch nicht ganz richtig verstanden, was ein Hipster ist. Scheint eine Mischung aus bestimmten modischen Accessoires (Mate-Flasche, Bart, Fensterglasbrille, Beutel) und einer recht gesinnungslosen, trendorientierten Langweiler-Attitude zu sein. Ich glaub früher hätte man das einfach Pseudocool genannt. Heute kommt Mode dazu. Ich weiß nicht, ich bin irritiert, ich muss noch viel lernen!
Eins ist jedoch auch klar: entweder die Leute behaupten nur Hipster nicht zu mögen oder aber sie sehen ihnen nur gerne zu, wie sie sich zum Affen machen. Der Hipster Cup ist nämlich quasi die Olympiade für Hipster. Sie findet bereits zum 4. Mal statt. Doch hier die nächste Irritation: ich bildete mir ein, ein Hipstermerkmal sei es auch, seinen Körper so zu stählen, bis er aussieht, als hätte man ihn noch nie benutzt. Frisch ausgepackt sozusagen. Quasi eine noch jungfräuliche körperkoordinations- und muskelfreie Tabula Rasa zu sein. Seis drum, an sich macht das Konzept Sinn: wenn es viele Hipster gibt, ist es nur fair, sie ausloten zu lassen, wer der Beste ist…was auch immer das in diesem Fall heißt. Wir werden sehen.
Ich glaube, eine Olympiade können weder Raver, HipHopper oder sonst eine Kategorie von Mikrokosmen aufweisen. Eine Veranstaltung von Hipstern für Hipster oder doch eine Art Zoo? Es gilt, sich selbst zu vergewissern. Es gilt Hipstern bei der Bewältigung von Disziplinen wie iPhoneWeitwurf, Skinny-Jeans-Tauziehen, Jutebeutel-Sackhüpfen usw. zuzusehen. Es gilt sich von den Klängen der musikalischen Acts wie Format B, Turmspringer, Kotelett&Zadak uvm. umschmeicheln zu lassen. Es gilt weiterhin, sich an free Tattoos, Designmarkt, den feilgebotenen Leckereien, Urban Art Clash zu ergötzen. Und schlußendlich gilt es, sich von den hirnverdrehenden Ergüssen von The Weird optisch berauschen zu lassen. Um all das bewerkstelligen zu können, gilt es, den Anstand fahren zu lassen und viel Zeit und gute Laune mitzubringen….wahlweise auch Tomaten und faule Eier…je nachdem, welche Motivation einen zum Cup treibt. Meine sind investigativer Natur: Eventuell wird ja Licht in das Dunkel des Mysteriums Hipster gebracht. Ich seh mich schon im Busch hocken und in Tierdoku-Manier Beobachtungen in mein Bier brubbeln…National Geographic lässt grüßen…
26.7., HipsterCup, Malzfabrik, Beginn 12 Uhr
Infos und Tickets zum Event gibt es hier
(YB)