Bei Filmen gilt ja die Faustregel: egal, wie gut der erste Teil war, der zweite wird scheiße. Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen in Form von Terminator 2 und Hot Shots 2 die Regel, aber wer sich kürzlich Sin City 2 angesehen hat, weiß mehr als genau, wovon ich rede. Das Line Up des diesjährigen Innen Drinnen Festivals läßt vermuten, dass sich die Filmregel nicht auf Festivals übertragen lässt: standen letztes Jahr noch Alligatoah, RAF 3.0 und Trailerpark zur Bespaßung der Maßen auf der Bühne, sind es dieses Jahr MachOne, Jaw, BattleBoiBasti, DVCDNS, Karate Andi, Hiob, Morlokk Dilemma und noch ne Hand voll mehr…wie das geht fragt ihr euch? Sag ich euch…gleich….jetzt….3 Tage!
So siehts also aus. Ein dickes, einen Abend sprengendes Programm wird logischerweiße auf 3 Abende aufgeteilt…weil sprengt ja einen…logisch. Kann man so machen, ist ja an sich fair, überlässt man die Selektion halt dem Publikum. Daraus ergeben sich Möglichkeiten: finanziell für die Veranstalter, is klar, aber eben auch für die Fans: man muss sich im Idealfall nicht 5 Rapper reinfahren, die man eigentlich niemals hören wollte, um endlich dem Ersehnten huldigen zu können. Andererseits taucht ein Problem auf, dass leider auch auf mich zutrifft: treten 2 geliebte Rapper an verschiedenen Abenden auf, heißt es mindestens doppelt zahlen. Damit wären wir also wieder bei Möglichkeiten für den Veranstalter. So schließt sich der Kreis. Ist trotzdem Fair: richtig Prioritäten setzen wird eh viel zu wenig geübt.
Im letzten Jahr bestand das Line-Up noch größtenteils aus Newcomern. Ich bin ja seit einer Weile mehr oder minder raus ausm Deutschrap. Früher, zu Tape-Zeiten, fiel die Selektion von Scheiße und Qualität noch recht leicht, heutzutage kann jeder hirnfreie, nuschelnde Anabolika-Bimbo und Pseudogangster dank GoPro ein halbwegs solides Video produzieren, bei Utube hochladen und wird aus mir unerfindlichen Gründen eine Fanbase als dank ernten…und schon werden arme Würste wie ich im schlimmsten Fall damit belästigt. Das Drinnen Draußen Line-Up beruhigt mich in dieser Hinsicht. Obwohl ich raus bin, erkenne ich eine solide Mischung aus mehr oder weniger bekannten, alteingesessenen Helden und Menschen, die mir erstmal Nichts sagen und dementsprechend (hoffentlich) unter dem Titel Newcomer zu fassen sind. Die Namen derer suggerieren zum Glück ein gewisses Grundniveau. Was ich sagen will: es herrscht Vorfreude. Ich hab das Gefühl, dass die auch berechtigt herrscht. Also kommt rum. Egal, ob 1,2 oder 3- das ihr hier richtig steht, hört ihr, wenn das Mic angeht!
Alle Infos zum Festival und Tickets findet ihr hier
(YB)